Ausgeglichen temperiert, jedoch verbreitet zu wenig Sonne

Offenbach - Der Herbst 2008 präsentierte sich in Deutschland geringfügig zu trocken und insgesamt sonnenscheinarm bei durchschnittlichen Temperaturen.

Wetter im Herbst
(c) proplanta


Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.100 Messstationen.


Anfangs gebietsweise sommerlich, am Ende überall winterlich

Einem überwiegend kühlen September folgten in Deutschland ein ausgeglichener Oktober und ein milder November inklusive einem winterlichen Abschluss. Dadurch traf der Herbst 2008 mit durchschnittlich 8,8 Grad Celsius (°C) genau den langjährigen Klimawert des Referenzzeitraumes von 1961 bis 1990.

Wie recht häufig in dieser Jahreszeit verteilten sich die wärmeren Bundesländer auf den Norden (Hamburg 10,1°C) und die kälteren auf den Süden der Republik. Obwohl der Südosten Bayerns am 6. September vorübergehend nochmals von hochsommerlicher Hitze mit örtlich mehr als 30°C erfasst wurde, bildete Bayern mit 7,9°C das temperaturmäßige Schlusslicht. Im letzten Novemberdrittel hielt der Winter in Deutschland Einzug. Vor allem in Gebieten mit Schneedecke sank dabei das Quecksilber oftmals unter - 10°C. 


Ende November Schneefälle

Im Herbst 2008 wurde in Deutschland mit durchschnittlich 172 Litern pro Quadratmeter (l/m²) das langjährige Niederschlagsmittel von 183 l/m² nur um 6 Prozent verfehlt. Das mit Abstand nasseste Bundesland war Schleswig-Holstein mit rund 237 l/m² (der Klimawert liegt hier bei 233 l/m²). Den wenigsten Niederschlag erhielt Sachsen-Anhalt mit ungefähr 135 l/m², wobei dort das Soll von 126 l/m² um 8 Prozent übertroffen wurde. Im Gegensatz zum letzten Jahr, als ein deutlich zu trockener Oktober zwischen den zwei recht nassen Monaten September und November lag, trug diesmal der Oktober den Hauptanteil des Niederschlages. In der letzten Novemberdekade gingen die Regenfälle meist bis ins Flachland in Schnee über. Ab dem 22.11. befanden sich große Teile Deutschlands unter einer Schneedecke, die selbst in der Norddeutschen Tiefebene örtlich Höhen um 15 cm erreichte.


Wenig Sonnenschein in der Mitte Deutschlands

Beim Sonnenschein blieb der Herbst 2008 in Deutschland mit rund 269 Stunden um 14 Prozent unter dem Soll von 311 Stunden. Die sonnenscheinarmen Bundesländer lagen in der Bundesmitte (Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen), während sich die sonnenscheinreicheren Gebiete recht unterschiedlich auf den Süden, Osten und Norden verteilten (Baden-Württemberg, Sachsen, Bayern und Bremen). Häufige Föhnlagen begünstigten besonders die Gebiete an den Nordrändern der Alpen und des Erzgebirges: In Garmisch-Partenkirchen war es mit 380 Stunden am sonnigsten.


Temperaturen in den Bundesländern im November 2008
(Monatsmittelwerte und Abweichungen vom vieljährigen Mittel)

Bundesland Monatsmittel* Abweichung*
  • Baden-Württemberg 4,1°C / +0,6 Grad
  • Bayern 3,8°C / +1,0 Grad
  • Berlin 5,9°C / +1,2 Grad
  • Brandenburg 5,6°C / +1,2 Grad
  • Bremen 6,3°C / +1,1 Grad
  • Hamburg 6,3°C / +1,1 Grad
  • Hessen 5,0°C / +1,2Grad
  • Mecklenburg-Vorpommern 5,9°C / +1,4 Grad
  • Niedersachsen 5,9°C / +1,0 Grad
  • Nordrhein-Westfalen 5,9°C / +0,8 Grad
  • Rheinland-Pfalz 5,2°C / +1,1 Grad
  • Saarland 5,1°C / +0,8 Grad
  • Sachsen 4,8°C / +1,0 Grad
  • Sachsen-Anhalt 5,5°C / +1,0 Grad
  • Schleswig-Holstein 6,2°C / +1,2 Grad
  • Thüringen 4,4°C / +1,1 Grad

*Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die notwendigen Daten der letzten zwei Tage des jeweiligen Monats basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.


Quelle: DWD




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